Die Ausbildung vereint sexualwissenschaftliche Inhalte mit somatischer und sinnlicher Körperarbeit. Sexological Bodyworker*innen sind somatische Sexualcoaches mit einem Fokus auf sexueller Bildung. Teilnehmende werden in ganzheitlicher Somatik und erotischem Embodiment, Coachingkompetenzen, Kommunikation und Gesprächsführung, Sitzungs-Struktur und professionellem Arbeiten, Berufsethik, Grenzen und Konsens als auch der Anleitung von Gruppen unterrichtet.
Die Kursteilnehmenden lernen die verschiedenen Techniken und Methoden von Sexological Bodywork kennen und integrieren diese zunächst in der Selbsterfahrung. Durch die Erweiterung des eigenen somatischen Erfahrungs- und Lernfundus erleben sie, wie Menschen Sexualität somatisch lernen und verändern können. Geduldiges Mitgefühl, forschende Neugierde und achtsame, selbstbestimmte Praxis über eine längere Zeit ermöglichen Integration und Verkörperung.
Unsere Methodik ist angelehnt an verschiedene Ansätze der Körperarbeit, des therapeutischen Arbeitens und somatischen Lernens und der sexuellen Bildung. In seiner Entstehung ist Sexological Bodywork zudem von Systemen und Ansätzen wie (Neo)Tantra, dem Sexual Tao und Ecosexuality beeinflusst.
Das Training wird bei Erfüllung aller Anforderungen mit dem Zertifikat zur*m „Sexological Bodyworker*in ISB“ abgeschlossen. Mit dieser Zertifizierung ist eine Mitgliedschaft im Europäischen und amerikanischen Berufsverband für Sexological Bodyworker*innen möglich. Damit verpflichten sich die Praktizierenden zur Einhaltung der ethischen Berufsrichtlinien. Diese sind nachzulesen unter: European Association of Sexological Bodyworkers EASB und Association of Certified Sexological Bodyworkers ACSB
Für wen ist der Ausbildungslehrgang? Anmeldevoraussetzungen
Die wichtigste Basis in diesem Ausbildungslehrgang sind die ganz individuelle Herzensmotivation und das gemeinschaftliche Lernen. Sexualität und Verkörperung sind auch soziale Größen: Neben aller theoretischen und Methodengrundlagen entfaltet sich somatisches Lernen vor allem über die Erfahrung jedes einzelnen Menschen und die Vielfalt aller. Wir lernen voneinander und miteinander.
Dieser Lehrgang ist zum Einen als Grund- und Weiterbildung für Menschen konzipiert, welche an vertiefenden Lernthemen der Sexualität interessiert sind oder bereits in der Körper- oder Sexualarbeit tätig sind, wie z.B. Masseur*innen, Sexualpädagog*innen, Sexualtherapeut*innen, Sexarbeiter*innen, Yogalehrer*innen, Coaches oder andere anverwandte Berufsrichtungen.
Zum Anderen möchten wir als Institut einen inklusiven Raum für Lernen und Austausch schaffen. Der Lehrgang richtet sich ausdrücklich an eine Vielfalt von Menschen mit unterschiedlichen Hintergründen wie Geschlechter-Identitäten, sexueller Orientierungen, Körperdiversitäten, Lebensalter, Herkunft, gesellschaftlicher Positionierung und persönlichen wie beruflichen Vorerfahrungen. Wenn du für eine Teilnahme besondere Bedürfnisse hast, sprechen wir gerne persönlich mit dir über individuelle Fragestellungen.
Aufbau der Ausbildung
Der Sexological-Bodywork-Lehrgang hat sich einen internationalen Ruf erworben. Ein Grund dafür ist die Tiefe, mit der die verschiedenen Lehrmodule praktische Fähigkeiten und das notwendige Basiswissen vermitteln. Weltweit werden Sexological-Bodywork-Ausbildungen angeboten, die im Kern gleich sind, sich aber in Aufbau und Struktur sowie inhaltlichen Schwerpunkten unterscheiden. In Berlin wird der Ausbildungslehrgang in einer deutschsprachigen Modulausbildung angeboten. Details findest du dazu unter der jeweiligen Veranstaltungsbeschreibung. Grundsätzlich besteht der Lehrgang aus:
Lehrgangssprache
Der Unterricht und die Kommunikation im Rahmen des Lehrgangs wird je nach Jahrgang in deutscher oder englischer Sprache abgehalten.
Im deutschsprachigen Lehrgang sind die Grundtexte des Online-Forums und einige Materialien auf Deutsch erhältlich. Jedoch muss bedacht werden, dass die praktischen Video-Demonstrationen und eine Vielzahl an Links und Texten nur in englischer Sprache verfügbar sind. Daher sollten Teilnehmende mindestens über ein besseres englisches Grundwissen verfügen. Im Zweifelsfall ist die Übersetzung von Texten mit Online-Übersetzungstools möglich.
Förderteilnahme
Für unsere Ausbildungslehrgänge und weiteren Angebote bieten wir in unterschiedlichem Umfang geförderte Teilnahmeplätze. Dieses Angebot ist uns ein Anliegen, um relevante Lebensumstände und soziale Bedingungen zu berücksichtigen. Das Angebot richtet sich an:
- Menschen, die weniger finanzielle Möglichkeiten für die Teilnahme an hochpreisigen Bildungsangeboten haben, z.Bsp. Arbeitslose oder Geringverdienende
- Berufsgruppen, für die die Ausbildungsinhalte relevant sein können, welche aber selbst sozial stigmatisiert und teilweise finanziell benachteiligt sind, z.Bsp. Sexarbeitende
- Menschen, welche aufgrund ihrer kulturellen, geschlechtlichen oder körperlichen Identität schlechteren Zugang zu finanziellen Ressourcen haben oder in normativen Kontexten nicht angesprochen und daher gesellschaftlich weniger beteiligt und in ihren Fähigkeiten und ihrem Wissen nicht berücksichtigt werden, sprich z.Bsp. LGBQT+, People of Color, Geflüchtete Menschen, Menschen mit funktioneller Diversität
Falls du dich angesprochen fühlst oder einen weiteren Grund für eine Unterstützung hast, sprich uns gerne an. Es gibt keinen garantierten Anspruch auf eine Förderung und die Höhe der Förderung liegt in unserem persönlichen Ermessen.
Neben der Förderung, die das ISB Berlin gewährt, haben BIPOC Menschen außerdem die Möglichkeit, ihre Ausbildung über den BIPOC Scholarship Fund des internationalen Berufsverbandes für Sexological Bodywork ACSB fördern zu lassen. Das ISB Berlin unterstützt gerne bei der Antragsstellung.
Für den Jahrgang 2024/25 bieten wir gleich drei Ausbildungsgruppen:
Ausbildung Kleingruppen 1+2
Ausbildung Sexuelle Diversität
Unter den Links findest du ausführliche Informationen zu Unterschieden und Gemeinsamkeiten der Ausbildungsgruppen sowie zu den Terminen und Bewerbungen.